Stephan Kleen

Stephan Kleen hat 1998 sein Diplom in Feinwerktechnik mit Schwerpunkt Medizintechnik an der Jade Hochschule gemacht. Heute ist er technischer Leiter bei WELLGO Systems im Saarland.

Stephan Kleen

Technischer Leiter, WELLGO Systems

Antriebstechnik im Saarland:
Stephan Kleen ist angekommen

Stephan Kleen hat 1998 sein Diplom in Feinwerktechnik mit dem Schwerpunkt Medizintechnik an der Jade Hochschule gemacht. Ein klassischer technischer Studiengang wie Elektrotechnik oder Maschinenbau kam für ihn nicht in Frage. „Ich wollte gerne Vielfalt in mein Studium bringen“, so Kleen. Der medizinische Aspekt hat ihn überzeugt: „Das Produktspektrum in der Medizintechnik dient einem guten Zweck“, erklärt er.

Als er mit dem Studium begonnen hat, wusste er noch nicht, wohin ihn der Weg führen sollte. „Ich konnte damals ein bisschen besser sagen, was ich nicht will“, schmunzelt er. Heute ist er technischer Leiter bei WELLGO Systems, einem saarländischen Betrieb der motorisierte Assistenzsysteme entwickelt, fertigt und vertreibt. Außerdem ist er als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität des Saarlandes im Bereich Antriebstechnik tätig. „Dort betreue ich die Studierenden zum Thema „Simulation von elektrischen Maschinen““, sagt er, „auch in der Lehre habe ich länger gearbeitet.“ Zwischen der Universität und WELLGO Systems habe es auch schon kooperierende Forschungsprojekte gegeben. „Wir haben hier auch immer mal wieder Studierende, die bei uns ihre Abschlussarbeiten schreiben. Einige davon haben anschließend bei uns angefangen.“

Das Arbeiten bei WELLGO Systems gefalle ihm gut. „Die Mitarbeiter sind total unkompliziert und es gibt keine heftigen Strukturen.“ Auch in Zukunft möchte er seine Energie in das Unternehmen investieren. Es sei noch recht jung und soll ausgeweitet werden. „Wir haben gute Produkte, die die Leute jetzt beginnen, zu kaufen. Das ist mein Wunsch: daran weiterzuarbeiten.“ Doch seine wissenschaftliche Karriere lässt Kleen dabei nicht aus den Augen: „Ich möchte endlich das Abschlusskapitel meiner Promotion schreiben.“ Doch das sei parallel zum Beruf gar nicht so einfach. „Empfehlen kann ich das niemandem“, meinte er. Und dabei soll das Privatleben auch nicht zu kurz kommen. Da wo Stephan Kleen jetzt ist, ist er angekommen: „Ich habe eine Familie gegründet und hier in Saarbrücken ein Haus gekauft.“

Gebürtig kommt Stephan Kleen aus Wiesmoor. In Aurich ist er zur Schule gegangen und hat dort seinen Zivildienst abgeleistet. Wilhelmshaven war für ihn somit nur einen Katzensprung weit entfernt. „Ich bin eben ein echtes Nordlicht“, lacht er. Doch die Nähe zur Heimat war nicht der Grund, weshalb er sich für ein Studium an der Jade Hochschule entschied. „Eigentlich wollte ich gar nicht so gern nach Wilhelmshaven, sondern einfach mal woanders hin. Aber das Fächerspektrum hat mich überzeugt.“ Hamburg stand als Studienort ebenfalls zur Wahl. „Am Ende war es eine Bauchentscheidung“, so Kleen.

Er erinnert sich an seine Studienzeit zurück: „Es war ein bisschen wie Frontalunterricht in der Schule“. Die kleinen Kurse an der Jade Hochschule habe er geschätzt. Einen Vergleich konnte er in seinem späteren Studium an der Uni Saarland ziehen: „Die großen Hörsaalveranstaltungen fand ich nicht so schön.“ Zudem habe er in den meisten Modulen Lehreinheiten im Labor gehabt. „Das war sehr intensiv, da habe ich viel gelernt.“ Aber das Studentenleben besteht nicht nur aus dem Studium. Auch der neue Wohnort und die sozialen Kontakte spielen eine große Rolle. Kleen hat damals in einer Wohngemeinschaft in der Werftstraße gelebt. „Die ist so stark gewachsen, dass in der Etage über und unter uns auch Studenten-WGs entstanden sind. Dann hatten wir quasi ein Haus.“ Die Zeit in der WG habe ihm sehr viel Spaß gemacht. „Und es war ein Freiheitsgefühl, ich war ja das erste Mal von zu Hause weg.“

Auch heute habe er noch Kontakt zu seinen Kommilitonen. „Wir sind lange mit einer Gruppe von acht Leuten jährlich in den Urlaub gefahren.“ Aktuell habe er hauptsächlich mit zweien viel zu tun. Sie habe es nach Oldenburg und Tübingen verschlagen. „Einmal im Monat treffen wir uns, wenigstens über Zoom. Aber jetzt, wo Corona abflacht, können wir uns bald wieder persönlich treffen“, freut er sich.